Erdbebenhilfe der Stadt Hof
Sehr geehrte Medienschaffende,
Oberbürgermeisterin Eva Döhla äußerte sich gestern vor dem Stadtratsgremium zu dem dramatischen Erdbeben in der Türkei und in Syrien und dessen verheerenden Folgen. Grund dafür war unter anderem ihr Besuch bei Familie Özdemir, die hier in Hof wohnt. Im Gespräch tauschen sie sich über die Situation von Angehörigen aus, die Menschen durch das Erdbeben verloren haben oder in großer Sorge sind.
Wir haben über die aktuelle Situation in der Erdbebenregion, aber auch die Situation der Angehörigen im Hofer Land gesprochen. In dem sehr bewegenden Gespräch wurde überaus deutlich, dass auch viele Menschen hier bei uns schwer von den Ereignissen getroffen wurden. Einige Hoferinnen und Hofer trauern um Angehörige, die selbst Opfer dieser Katastrophe wurden. Viele sorgen sich, haben Angst um ihre Familie und Freunde, die ihr Hab und Gut verloren haben. So leben in unserer Region beispielsweise über 100 Familien aus der Provinz Hatay, die sehr stark vom Erdbeben getroffen wurde. Sie verfolgen tagtäglich, wie ihre Heimat zerstört wurde, versuchen Kontakt zu Überlebenden zu halten, die kein Zuhause mehr und alles verloren haben. Diese Menschen stehen vor dem Nichts und haben oft auch keine Chance den Ort der Katastrophe zu verlassen. Viele wollen das auch nicht, weil sie mit anpacken in der Hoffnung aus den Trümmern noch lebende Menschen zu ziehen oder den Toten zumindest noch eine Identität zu geben.
Diese Erzählungen machen sprachlos und traurig. Ich möchte an dieser Stelle den Betroffenen in der Türkei und Syrien, aber auch den Angehörigen hier in unserer Region mein tiefes Mitgefühl und meine Solidarität aussprechen. Es ist unvorstellbar, was viele von Ihnen gerade durchmachen müssen. Umso wichtiger ist es, dass nun in einem weltweiten Akt der Hilfebereitschaft professionell, aber auch unbürokratisch, möglichst viel Hilfe organisiert wird. An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die hier vor Ort Hilfe organisieren, Spenden sammeln oder selbst spenden. So laufen auch in Hof und im Hofer Land diverse Aktionen, die die Menschen vor Ort unterstützen. Die Familie Özdemir berichtete mir unter anderem von den großen Anstrengungen, die die alawitische Gemeinde in unserer Region mit ihrem Hauptsitz in Münchberg, derzeit unternimmt, um vor Ort zu helfen. Vielen Dank an all diejenigen, die in dieser dramatischen Situation mithelfen, so Eva Döhla über den Besuch bei der Familie.
Auf Bitten von Eva Döhla hat das BRK Kreisverband Hof ein separates Spendenkonto eingerichtet. Geldspenden sind in der aktuellen Situation ein wichtiges Mittel, um den Menschen vor Ort zu helfen. Bedarfe ändern sich schnell. Hier erlauben Geldspenden ein hohes Maß an flexibler, zielgerichteter Hilfe. Das BRK steht dabei über das Internationale Rote Kreuz stets im Austausch mit der Rothalbmond-Bewegung vor Ort, sodass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird, sagt Eva Döhla.
BRK-Kreisverband Hof
Sparkasse Hochfranken
IBAN: DE82 7805 0000 0380 1804 30
BIC: BYLADEM1Hof
Verwendungszweck: Erdbebenopfer Türkei Syrien
Für Spenden bis einschließlich 300,- wird keine separate Spendenquittung ausgestellt, hier gilt der Kontoauszug als Spendenquittung. Für Spenden oberhalb dieses Betrages wird eine entsprechende Spendenquittung durch den Kreisverband Hof erstellt.
Außerdem steht die Stadt Hof in ständigen Austausch mit der Ausländerbehörde, um sich darauf vorzubereiten, dass einige Hoferinnen und Hofer ihre Angehörigen und Freunde aus dem Krisengebiet nach Deutschland holen wollen. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen und bei der Erfüllung der Vorgaben unterstützen. Allerdings sind genau diese Vorgaben gerade in der Diskussion und wir müssen abwarten, welche Empfehlungen und Handlungsanweisungen wir von der Regierung erhalten. Aus meiner Sicht ist es ein richtiger und wichtiger Vorstoß von Innenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock, die Visarichtlinien zu erleichtern und befristete, unbürokratische Visa zu ermöglichen. Für unsere Behörde wird dies erneut ein Kraftakt. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei den Mitarbeitenden in der Ausländerbehörde bedanken, die schon in den letzten Monaten hinsichtlich der Geflüchteten aus der Ukraine besonders stark gefordert waren und noch immer mit großem Engagement zur Sache gehen. Sie arbeiten wirklich am Limit. Deswegen bitte ich schon jetzt um Verständnis für manche Verzögerung, die es geben mag. Wir werden die Situation beobachten und Lösungen erarbeiten, wenn nötig, so die Oberbürgermeisterin.
Auf der Homepage der Stadt Hof sind alle notwendigen Informationen für Angehörige sowie ein Spendenkonto zu finden.
Ich hoffe, dass wir damit als Stadt Hof unseren Beitrag zur Bewältigung dieser dramatischen Situation leisten können. Erneut ist unser aller Solidarität gefordert. Ich danke allen Hoferinnen und Hofern, die uns dabei unterstützen, so Oberbürgermeisterin Eva Döhla
www.avrupahaber.net